Die Eiweißpflanzenstrategie: ein Überblick

Der Klimawandel und die gesellschaftlichen Anforderungen stellen die Landwirtschaft immer wieder vor neue Herausforderungen. Vor allem Düngerestriktionen können zu Problemen führen. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass starke Abhängigkeiten von anderen Ländern möglichst vermieden werden sollten. Eine der Möglichkeiten dies anzugehen, besteht darin, den Anbau von Leguminosen weiter voranzutreiben. Denn diese müssen aktuell größtenteils importiert werden. Zudem gewinnen Hülsenfrüchte als alternative Eiweißquelle zu Fleisch immer mehr an Beliebtheit. Zudem bieten sie eine Vielzahl an ökologischen Vorteilen.

Auch die Bundesregierung hat sich die Förderung des Leguminosenanbaus zur Aufgabe gemacht. Die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) ist ein Vorhaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Steigerung des Anbaus von Leguminosen in Deutschland. Dadurch soll die heimische Eiweißversorgung erhöht und gleichzeitig der Umwelt- und Klimaschutz sowie die Bodenfruchtbarkeit verbessert werden. Es handelt sich dabei sowohl um ein agrar- als auch ernährungswirtschaftliches Thema, das die Ernährungssicherheit verbessern soll, ohne dabei Kompromisse in Bezug auf Umwelt und Wirtschaft einzugehen.

Derzeit importiert die EU den größten Teil ihres pflanzlichen Eiweißes aus Argentinien, Brasilien und den USA. Um die Importabhängigkeit zu verringern, hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die eigene Produktion von pflanzlichem Eiweiß, insbesondere von Körnerleguminosen, zu steigern und so einen Beitrag zur Ernährungssicherheit zu leisten und Lebensmittelpreise stabil zu halten. Dies gilt auch für Deutschland, welches im Jahr 2021 mit Einfuhren im Wert von 1,35 Mrd. USD zum zehntgrößten Importeur von Sojabohnen weltweit wurde.

Warum sind Leguminosen wichtig?

Eiweißpflanzen sind sowohl für den menschlichen Verzehr als auch in der Tierernährung von wesentlicher Bedeutung. Weltweit steigt die Nachfrage nach nachhaltigem Eiweiß, um den Bedarf einer ständig wachsenden Bevölkerung zu decken. Der Anbau von Leguminosen, insbesondere von Hülsenfrüchten, bietet darüber hinaus noch weitere Vorteile.

Leguminosen sind dank der Symbiose mit Knöllchenbakterien dazu in der Lage, Luftstickstoff zu binden.  Dadurch können sie, wenn sie in der Fruchtfolge als passende Vorfrucht angebaut werden, den Bedarf an Düngemitteln verringen. Zusätzlich verbessern sie die Bodenqualität, indem sie die Struktur des Bodens und die Fruchtbarkeit steigern. Außerdem können sie bei der Schädlingsbekämpfung helfen. Dadurch, dass sie meistens blühende Pflanzen sind, sind sie wichtig für Bestäuber und die Erhöhung der Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen.

Während der Anbau von Eiweißpflanzen in anderen Teilen der Welt beliebt ist, ist die europäische Landwirtschaft eher auf die Getreideproduktion ausgerichtet. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden Eiweißpflanzen in der europäischen Ernährung durch tierisches Eiweiß ersetzt. Europäische Erwachsene verzehren doppelt so viel tierisches Eiweiß wie der weltweite Durchschnitt. Um den heutigen Anforderungen in der Landwirtschaft gewachsen zu sein und unabhängiger von anderen Ländern zu werden, soll der Anbau von pflanzlichem Eiweiß in Deutschland und in der EU ausgebaut werden.

Wie wird der Anbau von Eiweißpflanzen in Deutschland gefördert?

Auf der Suche nach neuen Lösungen: Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist für die Koordinierung und Umsetzung der Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie zuständig. Sie konzentriert sich auch auf den Wissenstransfer und bietet Beratungsdienste an. Ziel ist es, alle Aspekte der Eiweißpflanzenproduktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette abzudecken. Dazu gehört auch der Aufbau einer Infrastruktur für die Lagerung und den Transport dieser Produkte, sowie die Züchtung neuer, angepasster Sorten, für zum Beispiel Soja.

In den Jahren 2013 und 2014 wurden modellhafte Demonstrationsnetzwerke für den Anbau von Sojabohnen und Lupinen eingerichtet. Mehr als 100 Landwirte in ganz Deutschland waren daran beteiligt, und seither wurden weitere Netzwerke eingerichtet. Die Ziele liegen vor allem im Wissenstransfer zur Verbesserung des Anbaus, der Nutzung und der Vermarktung von Leguminosen.

Netzwerke, die sich auf grobkörnige Leguminosen wie Soja, Lupinen und Erbsen konzentrieren, erhielten eine fünf- bis sechsjährige Förderung, die nun ausgelaufen ist. Die Netzwerke, die sich auf kleinkörnige Leguminosen wie Klee und Luzerne konzentrieren, sind hingegen noch nicht abgeschlossen und zeigen deren Potenzial als heimische Eiweißquellen für Futtermittel.

Ein solches Netzwerk namens LeguNet zeigt der Branche die praktischen Möglichkeiten des Leguminosenanbaus auf. Es fördert die Vermarktung der Eiweißpflanzenproduktion und den Austausch von Wissen über die gesamte Lieferkette, von Anbau bis Verarbeitung.

Welche Vorteile ergeben sich für die Landwirtinnen und Landwirte aus der Umstellung auf Eiweißpflanzen?

Der Anbau von Eiweißpflanzen bietet den Landwirten eine Vielzahl von Vorteilen. Dazu gehören die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, aber auch Ökosystemleistungen wie die Zunahme der Artenvielfalt, die Zunahme von Pflanzenbestäubern und die Verringerung der Treibhausgasemissionen. Außerdem können durch den geringeren Einsatz von Düngemitteln finanzielle Einsparungen erzielt werden.

In der EU angebautes Pflanzeneiweiß ist derzeit nicht wettbewerbsfähig und stößt daher bei den Landwirten auf wenig Interesse. Mit finanziellen Mitteln, der Erforschung besserer Anbautechniken, Zuchtprogrammen und optimalen Pflanzensorten kann sich dies jedoch ändern. Verbesserungen in der gesamten Versorgungskette wurden als Mittel zur Überwindung der Hindernisse auf dem Weg zur Selbstversorgung der EU mit Eiweißpflanzen ermittelt. Der Bund stellt jährlich 3 bis 4 Millionen Euro zur Finanzierung der Eiweißpflanzenstrategie bereit und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette.

In Deutschland und in der gesamten EU gibt es Anreize und finanzielle Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe, die Eiweißpflanzen anbauen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bietet finanzielle Mittel für landwirtschaftliche Betriebe, die ihren Ackerbau anpassen, um umweltfreundlicher zu werden. In Deutschland ist das BMEL die Förderstelle für die EPS, die Landwirtinnen und Landwirten bei der Umstellung im Anbau von Leguminosen unterstützen. Neben Forschung und Entwicklung stellt die Beratung für die Praxis einen weiteren Baustein der Eiweißpflanzenstrategie dar, der insgesamt zu einer enormen Ausweitung der Anbaufläche von Leguminosen geführt hat.

Erbsen mit noch kaum gefüllten Hülsen kurz nach der Blüte
Junge, mit LEGUGUARD behandelte Ackerbohnen (Quelle: SeedForward GmbH)

Wie kann LEGUGUARD den Leguminosenanbau unterstützen?

Nicht selten sind die Bedingungen für Leguminosen am Anfang nicht optimal. Für die Etablierung eines gleichmäßigen und leistungsfähigen Pflanzenbestandes spielt einerseits die Saatgutqualität, aber auch die vorherrschenden Standortbedingungen wie Bodenfeuchtigkeit und -temperatur eine wichtige Rolle. Sowohl die Ackerbohne als auch die Erbse benötigen eine ausreichende Versorgung mit Wasser. Dabei zeigt vor allem die Ackerbohne erst in besonders feuchten Jahren Spitzenerträge. Ihre Standortansprüche kommen dabei einem Weizen gleich.

Die Erbse tendiert zwar eher zu einem mäßig feuchten Standort doch benötigt sie auf Grund ihrer Korngröße eine ausreichende Wasserversorgung für die Keimung. LEGUGUARD fördert den Leguminosenbestand von Beginn an. Die Saatgutbehandlung ist spezifisch auf die Bedürfnisse von Erbsen und Ackerbohnen abgestimmt. Die über 20 natürlichen Wirk- und Nährstoffe sorgen für ineinandergreifende Effekte auf Basis der patentierten seedFX®-Technologie.

Durch enthaltene hygroskopische Stoffe und Surfactants wird die Anziehung und Bindung von Wassermolekülen erhöht. Gleichzeitig beeinflussen natürliche sekundäre Pflanzenstoffe in Kombination mit den Mikronähstoffen Mangan und Zink den Keimungsprozess.

Die Leistungsfähigkeit von LEGUGUARD konnte in 10 Parzellenversuchen in 2020 - 2021 bestätigt werden. Durch die erhöhte Triebkraft (durchschn. +6 %) und zuverlässige Keimung kann die Vegetationszeit optimal genutzt werden. Zusätzlich wirken die in LEGUGUARD enthaltenen Aminosäuren als Signale und locken die Rhizobien im Boden an. Infolgedessen bilden sich die Knöllchen schneller und der Stickstofffixierungsprozess ist effektiver, so dass der Stickstoff der Pflanze früher zur Verfügung steht und ein schnelleres Wachstum gefördert wird. Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe können durch die vermehrte Wurzelmasse (durchschn. +20 %) und -oberfläche effizienter aufgenommen werden – beste Voraussetzungen für gesicherte Ertragsstabilität (durchschn. +5 % Mehrertrag)!

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